Das PABI-Verfahren basiert auf 15 Jahren intensiver Forschungsarbeit und zahlreichen Praxisprojekten. Die Eleganz steckt in der einfachen, praxisorientierten Anwendung, ohne die Aussagekraft zu beeinträchtigen. Zur Anwendung des Verfahrens stehen ein Excel-Tool sowie ein Software-Tool zur Verfügung. Zur Verwendung der Tools sind keine vertieften Kenntnisse des Verfahrens notwendig.
Wer dennoch mehr wissen will, erhält die wichtigsten Infos nachfolgend oder kann die ersten grundlegenden Forschungsergebnisse
hier
(kostenloser Download Buch "Realdatenanalyse zum Instandhaltungsaufwand öffentlicher Hochbauten") nachlesen.
Diese wurden in den vergangenen Jahren sukzessive weiterentwickelt und durch neue Erkenntnisse ergänzt.
Das Verfahren unterscheidet zwischen:
- regelmäßigen Maßnahmen:
Diese fallen über den gesamten Lebenszyklus an. Häufig werden sie als laufender Unterhalt bezeichnet. Enthalten sind die Bedienung sowie die Grundmaßnahmen der Instandhaltung Wartung, Inspektion und kleine Instandsetzungsmaßnahmen.
- außerordentlichen Maßnahmen:
Diese fallen im Zyklus von 30-40 Jahren an. Sie zeichnen sich durch ihren Projektcharakter aus und beinhalten große Instandsetzungen sowie Maßnahmen der Verbesserung.
Berechnungsgrundlage
Die Berechnungsgrundlage ist ein prozentualer Anteil des Wiederbeschaffungswertes (WBW) der Immobilien. Für regelmäßige Maßnahmen 1,2% und für Außerordentliche im Alter zwischen 30 und 40 Jahren 4,4 % des Wiederbeschaffungswertes.
Bei der Bestimmung des Wiederbeschaffungswertes unterstützt das PABI-Tool©. Hier sind sechs unterschiedliche Möglichkeiten hinterlegt. U.a. kann auf Kennwerte zurückgegriffen werden.
Hohe Aussagekraft durch Berücksichtigung spezifischer Eigenschaften
Gebäudespezifische Eigenschaften, wie z.B. das Alter oder der Technikanteil, die sich auf die Höhe der Instandhaltungskosten auswirken, werden mit Gewichtungsfaktoren bei der Budgetberechnung berücksichtigt. Diese wurden auf Basis von Realdaten in zahlreichen Projekten für unterschiedliche Nutzungsarten kontinuierlich weiterentwickelt, angepasst und sukzessive ergänzt.
Erste grobe Abschätzungen sind durch die Berücksichtigung des Baujahres sowie der Nutzungsart möglich. Es wird jedoch empfohlen, die Berechnung durch weitere Angaben zu präzisieren.
Die unten stehende Abbildung zeigt, welche Parameter einen Einfluss auf die Höhe der Instandhaltungskosten haben.
Nur wenige Gebäudedaten erforderlich!
Die Instandhaltungskosten lassen sich mit Hilfe weniger Gebäudedaten berechnen. Diese Basisdaten liegen dem Instandhaltungsverantwortlichen in der Regel vor und sind nur einmalig zu erfassen. In den folgenden Jahren lassen sich die Kostenprognosen ohne weitere Dateneingabe bestimmen.
Folgende Daten sind für eine aussagekräftige Berechnung erforderlich:
- Baujahr oder fiktives Baujahr nach umfassenden Sanierungen*
- Nutzungsart*
- Technikanteil (niedrig, mittel oder hoch)
- Denkmalschutz (ja, nein)
- Instandhaltungsqualität (Service-Level I, II, III oder leerstehendes Gebäude)
- Gebäudegeometrie (A/V-Verhältnis, Kompakt oder stark zergliedert)
- Qualität der Planung (Sparvariante, FM-gerechte, Luxusvariante)
- wirtschaftliche Konkurrenz (ja, nein)
* Diese Angaben sind zur Berechnung zwingend erforderlich
Liegen einzelne Informationen nicht vor, so kann die Berechnung dennoch durchgeführt werden, jedoch sinkt die Aussagekraft durch das Weglassen von Einflussgrößen.
Bisher berücksichtigte Nutzungsarten
Für folgende Nutzungsarten wurde das Verfahren bisher entwickelt:
- Büro- und Verwaltungsgebäude
- Schulen und Jugendeinrichtungen
- Werkstätten
- Sporthallen und Schwimmbäder
- Laborgebäude
- Wohngebäude
Weitere Nutzungsarten können bei Bedarf und nach näherer Untersuchung ergänzt werden. Sie können uns gerne kontaktieren.
Geltungsbereich
Das Verfahren berücksichtigt die Bauwerkskosten, d.h. die Kostengruppen 300 und 400 gemäß DIN 276. Außenanlagen (KG 500) sind nicht berücksichtigt. Es ist zur Instandhaltungskostenprognose für größere Immobilienportfolien entwickelt, bei denen sich Abweichungen im Mittel ausgleichen.
Nicht enthalten
sind Kosten für Umbauten oder Erweiterungen sowie Grünflächen und Außenanlagen. Darüber hinaus sind in dem berechneten Budget keine Kosten für Maßnahmen aufgrund gesetzlicher Änderungen oder zur Schadstoffbeseitigung (z.B. Asbest, PCB) enthalten.
Was bietet das PABI-Verfahren©?
Das PABI-Verfahren bietet eine einfache aber dennoch solide Instandhaltungskostenprognose und zukünftig auch Personalbedarfsermittlung für Ihre Immobilien und deren Betreiben. Durch das Erfassen weniger objektspezifischer Daten ist eine transparente, vorausschauende Planung des Instandhaltungsbudgets Ihres Immobilienportfolios möglich. Die Aussagekraft ist durch Berücksichtigung der wichtigsten Gebäudeeigenschaften hoch. Der Umfang des gebildeten Instandhaltungsstaus kann durch eine jährliche Gegenüberstellung der berechneten Soll-Kosten mit den tatsächlichen Ausgaben aufgezeigt werden.
Nutzen für Instandhaltungsverantwortliche:
- Einfache Anwendung, da Budgetierung auf Portfolio-Ebene (Helikopter-Blick).
- Hohe Aussagekraft durch Berücksichtigung von objektspezifischen Einflüssen.
- Ressourcen können zum richtigen Zeitpunkt bereitgestellt werden.
- Strategische Instandhaltungsplanung.
- nützliche Argumentationshilfe für die Rücklagenbildung.
- Gute Visualisierung der notwendigen Budgets und des Rückstaus.
- Individuell anpassbares Verfahren, das hinsichtlich Aufwand und Genauigkeit skaliert werden kann.
Wissenschaftlich fundiertes Verfahren
- Das Verfahren basiert auf über 15 Jahren Forschungsarbeit.
- Basiert auf europaweit einzigartiger Datenbasis mit Realdaten über gesamten Lebenszyklus.
- Sukzessive Weiterentwicklung z.B. für zusätzliche Nutzungsarten.
- Gewichtungsfaktoren werden im Rahmen v. Projektarbeiten kritisch überprüft und angepasst.
- Arbeit wurde ausgezeichnet mit dem Immobilienforschungspreis der Gesellschaft für Immobilienwirtschaftliche Forschung e.V. (gif)
- Validiert mit realen Liegenschaften (zuletzt 2019 durch GEFMA AK-Teilnehmer „Personalbedarf im FM“ mit 633 Immobilien mit 2.058.525 m²NUF).
In der Praxis erprobt
Das PABI-Verfahren ist seitüber 10 Jahren in der Praxis erprobt. Bei der Entwicklung wurde der Fokus auf eine einfache Umsetzbarkeit gelegt. Das Verfahren kann mit minimalem Aufwand angewandt werden. Es sind nur wenige Gebäudeinformationen notwendig, die in der Regel bekannt sind. Das Verfahren ist durch spezifische Einflussfaktoren individuell anpassbar und kann hinsichtlich Genauigkeit und Aufwand skaliert werden. Die Anwendung wird seit 5 Jahren durch ein Excel-Tool und seit diesem Jahr durch eine CAFM Software-Paket unterstütz.
DerAnsatz wurde von der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt im Rahmen der Richtlinie „Instandhaltung kommunaler Gebäude- Budgets ermitteln und Aufwand für Folgejahre planen“ aufgegriffen.
Auskunft über Instandhaltungsstau
Die Gegenüberstellung der nach PABI berechneten Soll-Kosten mit den tatsächlich getätigten Ausgaben ermöglicht einen umfassenden Überblick. Der laufende Soll-Ist-Vergleich gibt Auskunft über einen eventuell entstandenen Instandhaltungsstau. Hiermit erhält der Instandhaltungsverantwortliche eine weitere Argumentationshilfe, um Führungskräften die Notwendigkeit der Instandhaltungsmittel zu verdeutlichen. Auch eine strategische Instandhaltungsplanung für das gesamte Immobilienportfolio ist auf dieser Grundlage möglich.
Sowohl im PABI-Excel-Tool als auch im CAFM Software-Tool können die tatsächlichen Instandhaltungsausgaben eingegeben und mit den berechneten Soll-Kosten verglichen werden. Abweichungen werden Jahr für Jahr aufsummiert und auch grafisch angezeigt.